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Epilepsie eine Krankheit

Die Epilepsie ist eine der ältesten Krankheiten der Menschheit. Keine andere Krankheit hat in ihrer Geschichte soviel Namen gehabt wie die Epilepsie. Dies lässt den Schluss zu, dass sich Menschen zu allen Zeiten mit dieser Krankheit befasst haben. Die Krankheit taucht bereits vor 2500 Jahren im Corpus Hippokratikum (Buch der heiligen Krankheit als Morbus sacer (Heilige Krankheit ) auf. Der griechische Arzt Hippokrates (460 - 377 vor Chr.) schrieb ein Buch über die heilige Krankheit, die Epilepsie. Er glaubte, an den körperlichen Ursprung der Epilepsie, und vertrat die Ansicht, dass diese Krankheit mit natürlichen Mittel zu behandeln wäre. Seine Vermutung, der körperliche Ursprung, bestätigt sich aber erst 2000 Jahre später. Der Name Epilepsie kommt aus dem griechischen epilambanein und bedeutet heftig ergreifen, überwältigt werden, zupacken.

Obwohl die Epilepsie eine häufige Krankheit ist, wird in unserer Gesellschaft nur wenig darüber gesprochen. Auf Grund der Machtlosigkeit der Betroffenen während eines Anfalls, und der Mitmenschen, die kaum eine Möglichkeit haben den Betroffenen zu helfen, außer aufzupassen das sich derjenige keine Verletzungen zuzieht, wird diese Krankheit in er Öffentlichkeit schlimmer dargestellt als sie in Wirklichkeit ist. Menschen die unter dieser Krankheit leiden sind oftmals dem Desinteresse ausgeliefert. Weltweit gibt es vierzig Millionen Menschen, die unter dieser Krankheit leiden, davon leben allein 800000 in Deutschland. Der Ursprung, der Epilepsie ist bei jedem Einzelnen unterschiedlich. Häufige Ursachen sind Fieberkrämpfe, Unfälle, Sauerstoffmangel bei der Geburt, Gehirntumor und Gehirnentzündungen.

Die Epilepsie ist ein Beispiel dafür, dass die Problematik dieser Krankheit immer mehr aufgedeckt wird, aber noch lange nicht gelöst ist. Ernstere Erkrankungen als Epilepsie sind Mulitple Sklorose, oder die mysterische Schüttellähmung die der Engländer James Parkinson (*1755-1828) im Jahr 1817 zum ersten Mal beschrieb. Nach ihm ist auch die uns bekannte Parkinsonsche Krankheit, bei der Bewegungsstörungen auftreten, benannt.

Einer der häufigsten Auslöser dieser Krankheit ist der Fieberkrampf im Kindesalter. Betroffen von den Fieberkrämpfen sind etwa zwei bis fünf Prozent aller Kinder. Personen, die zwischen dem sechsten Monat und dem vierten Lebensjahre einen Fieberkrampf (über 38,5 Grad Fieber)hatten, leiden später an Epilepsie. Die eigentliche Sache der Fieberkrämpfe ist unbekannt, ihr Auftreten ist aber mit drei Bedingungen verknüpft: Fieber, Kindesalter und vererbte Neigung zu Fieberkrämpfen. In den meisten Fällen handelt es sich um kurzdauernde, generalisierte Anfälle, während es sich in anderen Fällen um ein Dreitagefieber (Exanthema Subitum)handelt.

Prinzipiell kann jeder Mensch einen epileptischen Anfall bekommen, da in jedem Gehirn eine individuelle Krampfbereitschaft vorliegt. Das bedeutet, dass der epileptische Anfall lediglich ein Symptom und kein eigenes Krankheitsbild darstellt. Der einzelne epileptische Anfall wird als Gelegenheitsanfall bezeichnet. Erst beim wiederholten auftreten epileptischer Anfälle kann man vom Vorliegen der Erkrankung der Epilepsie sprechen. Etwa zehn Prozent der Bevölkerung zeigen eine erhöhte Anfallsbereitschaft, bei fünf Prozent der Bevölkerung kommt es einmal im Leben zu einen epileptischen Anfall, und  bei 0,5 bis 1 Prozent der Bevölkerung entwickelt sich eine Epilepsie.

Zum Beispiel: Auslöser eines Anfalls können  Flackerlichter  in der Disco, oder  Computerspiele sein, bei den sich das Bild auf dem Monitor schnell bewegt, oder durch unregelmäßige Einnahme von Medikamenten.

So unterschiedlich wie die Anfälle bei jedem Einzelnen sind, ist es auch mit der Aura (Auren Mehrzahl). Die Aura (lateinisch: Brise, Vorgefühl Lufthauch, Windstoß) ist ein Vorgefühl, eine eher unbestimmte Vorahnung (Fachsprache: Prodrome) das ein Anfall auftreten kann. Manchmal merken es auch Mitmenschen an derartige Zeichen und Verhaltensweise, das ein Anfall naht.

Aus eigener Erfahrung kann ich eine Aura so beschreiben: Es begann meistens mit einem kribbeln im Bauch (Magenbereich),  das in den Kopf stieg, und letztendlich (nicht immer) einen Anfall auslöste. Ein vom Magen aufsteigendes Übelkeitsgefühl, wie es bei mir der Fall war, spricht dafür dass der Anfall im Schläfen- oder Temporallappen beginnt. Wenn ich eine Aura hatte, und es gemerkt habe, kam im nächsten Moment der Anfall. So das ich in den seltensten Fällen Zeit hatte, trotz dem Vorgefühl in Sicherheit zugehen. Indem Moment wo ich die Aura spürte, kam auch schon der Anfall.

Eines der wichtigsten Geräte zur diagnostischen Untersuchung von Epilepsie ist das Elektroenzephalogramm (EEG), was im medizinischen Bereich nicht mehr wegzudenken ist. Es zeichnet fortlaufend die elektrischen Aktivitäten der Nervenzellen des Gehirns zum Zeitpunkt der Untersuchung auf. Alle Arten von Bewusstseinstörungen sind eine Indikation für ein EEG, auch bei manchen Stoffwechselstörungen kann es wichtige Hinweise auf eine Gehirnbeteiligung geben. Mit Hilfe des EEGs kann beim Patienten die Bereitschaft zu epileptischen Anfällen festgestellt werden, und auf Grund der EEG-Kurven ist zu erkennen, welche Hirnbereiche geschädigt sind. Die häufigsten epileptischen Veränderungen zeigen sich durch Spitze Wellen.

 

Was geschieht während eines Anfalls ?

Das Gehirn besteht aus Nervenzellen (Neurone) und Stützzellen (Gliazellen). Bei gesunden Menschen   wird die Tätigkeit von Milliarden Nervenzellen im Gehirn aufeinander abgestimmt, und jede Nervenzelle steht  mit sehr vielen anderen in Verbindung, die Neurone kommunizieren untereinander. Sie kontrollieren unsere körperlichen Bewegungen, unsere Emotionen, unsere Aufmerksamkeit, unser Gedächtnis, unser Sehen und unser Denkvermögen in exakt vorbestimmtem Ablauf. Neurone können erregen und hemmen. Wenn jedoch ungewöhnlich viele Neurone gleichzeitig elektrisch aktiviert sind, und sich gleichzeitig entladen, kommt es zu einem Gewitter, einem Blitz, oder zu einem „Feuerwerk im Gehirn“ - einem epileptischen Anfall. Während der Betroffene einen „Black out“ hat, ist das Gleichgewicht seiner Aktivitäten  zeitweilig gestört. Es kommt zu Verkrampfungen, Zuckungen, und Stürzen (besonders bei den  schweren Grand mal Anfällen kommt es zu schweren Verletzungen), der Betroffene gibt Laute von sich, schlägt um sich, und macht Bewegungen die er bei vollem Bewusstsein nicht ausübt. Er verliert die Orientierung bis zum Ausklang des Anfalls, zur Reorientierung ist oft eine Zeitspanne zwischen fünf und zehn Minuten. Falls der Anfall länger als acht Minuten dauert muss ein Arzt konsultiert werden.

Es wird unterschieden zwischen „Fokalen“ und „Generalisierten“ Anfällen. Die Bezeichnungen beziehen sich in erster Linie auf den Beginn eines Anfalls. Ist nur ein bestimmter Teil des Gehirns aktiviert, an   einem umschriebenen Ort, der als „Herd“ oder „Fokus“ bezeichnet wird, spricht man von „Fokalen Anfällen“.  Ein fokaler Anfall kann sich auch auf das gesamte Gehirn ausbreiten, falls das eintritt, spricht man von einer „sekundären Generalisierung“. Ein „generalisierter Anfall“ dagegen, umfasst von Anfang an das gesamte Gehirn. Es sind dann beide Gehirnhälften (Hemisphären ), zum Beispiel bei einem schweren „Grand mal Anfall“, bei einem „Tonischer Anfall“ oder bei „Absencen“ betroffen. Bei den Grand mal Anfällen sinkt der Betroffene in sich zusammen und fällt zu Boden, während er bei fokalen (psychomotorischen Anfällen) oftmals stehen bleibt. Während des Anfalls gibt der Betroffene ungewöhnliche Laute von sich, macht unkontrollierte Bewegungen, oder läuft während des Anfalls vor  Angst plötzlich weg.

In vielen Situationen wissen Personen die noch nie solch einen Anfall gesehen haben, gar nicht wie sie sich Verhalten sollen. Dabei muss ich gestehen, als ich das erste Mal auf einen Karatelehrgang von einem Teilnehmer einen epileptischen Anfall von der Tribüne gesehen habe, wusste ich selber nicht  wie ich mich verhalten sollte, obwohl ich die Krankheit selber hatte.

Das wichtigste ist Ruhe bewahren, und aufpassen das die betroffene Person sich durch seine Bewegungen die die betroffene Person im Unterbewusstsein ausübt, oder bei den Grand mal Anfällen durch die oftmals schweren Stürze sich keine Verletzungen zuzieht. Manche fühlen sich während eines Anfalls auch bedroht, und laufen weg.

 

In der folgenden Tabellen sind richtige und falsche Urteile über die Epilepsie

 

Falsch  Richtig
 Ein epileptischer Anfall ist gleichbedeutend mit Epilepsie  Von einene Epilepsie kann erst nach mehreren spomtan auftretenden Anfällen ohne erkennbare Ursache gesprochen werden.
 epileptische Anfälle sind immer dramatisch, und nicht zu übersehen  es gibt kaum merkliche oder harmlos erscheinende epileptische Anfälle wie z.B. oder komplex-partielle Anfälle
 Epilepsie ist eine Krankheit  Epilepsie ist genau genommen eine “Störung” des Gehirns
Epilepsie ist eine gleichförmige Krankheit  es gibt nicht nur eine, sondern mehr als 20 Arten von Epilpesie
 alle “Epileptiker” sind mehr oder weniger gleich  durch Anfälle werden keine Gehirnzellen zerstört
 Epilepsie ist eine Geisteskrank-heit  60-70% aller Epilpesien lassen sich mit Medikamenten behandeln
 Epilepsie ist eine Erbkrankheit  es gibt keine typischen und einheitlichen “Epileptiker” ; Menschen mit Epilepsien unterscheiden sich ebenso, wie Menschen mit hohen Blutdruck oder Zuckerkrankheit
 Epilepsiekranke dürfen keine anstrengende Arbeit tun, weil dies Anfälle auslösen kann  Epilepsie ist ebensowenig eine Geisteskrankheit wie andere neurologische Krankheiten
 bei einem Anfall muss man unbedingt einen Krankenwagen rufen  mehr als 90% aller Epilepsien sind nicht erblich
 während eines Anfalls muss ein Keil in Mund  konzentrietes Arbeiten, gleichmäßige körperliche Belastung, dienen eher dazu, Anfälle zu vermeiden
   epilpetische Anfälle sind ind er Regel kurz, und hören von selbst wieder auf.
   

 

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Einblick ins Gehirn

„Das Letzte, das der Mensch in der Natur verstehen wird, ist die Leistung seines Gehirns“                                                                                        John C. Eccies, 1975

"Wenn das menschliche Gehirn so einfach wäre, dass wir es verstehen könnten, wären wir so einfach, dass wir es nicht könnten."
                                                                                        
Emerson M. Pugh, 1977

Mit der Entwicklung des Organismus aus der befruchteten Eizelle bilden die Nervenzellen das Gehirn, und das Nervensystem, mit einem erstaunlichen Tempo. In den ersten drei Wochen der Schwangerschaft, entwickelt sich das Neuralrohr, das wie ein Schlauch aussieht. An diesem Schlauch wird in den nächsten neun Monaten das ganze Nervensystem entstehen. Während der neun Monate Schwangerschaft bilden sich ca. 25000 Neurone pro Sekunde, dieser Prozess ist mit der Geburt abgeschlossen,  und sie müssen unser Leben lang reichen. Während der Wachstumsprozess der Neurone abgeschlossen ist, geht das Wachstum der Gliazellen, und der Synapsen die ersten sechs Lebensjahre weiter. Bisher hieß es, das mit der Geburt der Wachstumsprozeß der Neurone abgeschlossen ist, neuste Forschungsergebnisse sollen diese Theorie widerlegt haben.

Das Gehirn (lat. cerebrum) liegt im Schädel, und geht kontinuierlich ist Rückenmark (Medulla spinalis). Das Rückenmark liegt im Wirbelkanal. Gehirn und Rückenmark bilden das zentrale Nervensystem (ZNS). Das Gehirn, ist am größten beim Erwachsenwerden, und der Wachstumsprozess des Gehirns, ist erst nach 16 Jahren abgeschlossen, erst dann ist die optimale Größe erreicht hat. Das menschliche Gehirn wiegt zwischen 1250 bis 1600 Gramm, hat eine Körpermasse von 2,3 Prozent, und empfängt 20 % der gesamten Blutversorgung. Was den Brennstoff angeht, ist das Gehirn am anspruchvollsten. Der Brennstoff für das Gehirn, sind die Kohlenhydrate die wir zu uns nehmen, und der Sauerstoff in der Luft, den wir atmen. Es verbrennt 20 Prozent des Sauerstoffs im Körper, und Glukose (Traubenzucker), zehnmal so schnell wie das gesamte übrige Körpergewebe in Ruhe. Zu 78% besteht das Gehirn aus Wasser, es macht zwei Prozent des Körpergewichts aus. Es wird soviel Energie verbraucht, dass es stirbt wenn die Sauerstoffzufuhr nur wenige Minuten unterbrochen wird.  

Das Gehirn besteht aus zwei Hemisphären (Gehirnhälften), einem Hirnstamm, einem Kleinhirn. Wenn man eine Hand zu einer Faust ballt, hat man die Größe einer seiner Hemisphären vor sich. Das bedeutet, werden beide Fäuste nebeneinander gehalten, sieht man die Größe von seinem eigenen Gehirn. Jede einzelne Hemisphäre besteht aus vier Lappen, das sind: der Stirnlappen, Schläfenlappen, Scheitellappen und Hinterhauptlappen.

Jeder Mensch besitzt eine dominante Hemisphäre. Um herauszufinden welches die dominante Hemisphäre ist, sollte man sich folgende Fragen stellen: “Mit welcher Hand schreiben Sie?” “Mit welchen Fuß treten sie?” “Mit welchen Augen würden Sie durch ein Schlüsselloch schauen?” Wahrscheinlich war es immer dieselbe Antwort “Rechts”, zumal 90% der Bevölkerung rechtshändig sind. Das bedeutet: das die linke Hemisphäre die Dominante ist.

 

Rechte Hemisphäre 

ist verantwortlich für...

Linke Hemisphäre    

ist verantwortlich für...

 Körpersprache  Sprache - Lesen - Rechnen
 Bildersprache  Ratio - Logik
 Intuitions-Gefühl  Regeln - Gesetze
 Kreativität  Konzentration
 Spontanität  Wissenschaft
 Sprunghaftigkeit  Analyse - Detail
 Neugier - Spielen - Risiko  Schritt für Schritt
 Kunst - Tanzen - Musik  Einzelheiten
 Synthese - Überblick  Zeitempfinden
 Ganzheitliche Zusammenhänge  

 

„Lobus Frontalis“ Stirnlappen,  ist der größte der vier Rindenlappen, hinter  der Stirn, er kontrolliert den Großteil der Hirnaktivität. Man kann ihn auch als den Dirigenten des Gehirns bezeichnen. Seine Aufgaben sind: Planung, Entscheidung und Zielgerechtes Verhalten. Indem Moment wo der Stirnlappen zerstört ist, ist der Mensch nicht mehr in der Lage: Handlungen zu planen und auszuführen.

 „Lobus Temporalis“ Schläfenlappen, ist verantwortlich für Erinnerungen an Ereignissen aus der Vergangenheit, und für die Gegenwart.

„Lobus Parietalies“ Scheitellappen, ist verantwortlich für Tatsinn und Geschmack verantwortlich Eine Schädigung am Scheitellappen kann zu einer Agnosie (Wahrnehmungsstörungen) führen.

„Lobus Occipitalis“ Hinterhauptlappen, ist die Rückseite der zwei Hemisphären. Der Hinterhauptlappen ist für den gesamten Gesichtsinn unserer „sehen“ zuständig. Eine Schädigung dieses Lappens könnte zur Blindheit führen. .

Die Lappen sind nach den darüber liegenden Schädellappen benannt.

Wenn man von oben auf die beiden Hemisphären sieht, befindet sich in der Mitte ein tiefer Spalt, der Fissura longitudinalis cerebri. In diesem Spalt schaut man direkt auf den Balken den „Corpus Callasum” der die Hemisphären miteinander verbindet. Der Corpus Callsum besteht aus 80 Millionen Axone, dadurch werden die Informationen von einer zur anderen Gehirnhälfte übertragen Durch den Corpus Callasum können die beiden Hemisphären miteinander kommunizieren.

Die Aussenschicht des Gehirns ist die Großhirnrinde (Cortex), die zwei Millimeter dick ist. Der reife Cortex (lat.: Rinde) besteht aus sechs Schichten Neurone. Die Neurone die in der Entwicklung als erstes eintrafen, bilden die tiefste Cortexschicht, die am weitesten von der Gehirnoberfläche entfernt ist. Die Oberfläche des Gehirns bilden die Neurone die als letztes auf Wanderschaft gegangen sind, und sind in Furchen (sulci) und Windungen (Gyri) gegliedert.

 

 

Die Nervenzelle

Das Gehirn ist ein baufälliges Haus, mit vielen Zimmern, indem die Gliazellen (Stützzellen)  (griech. Glia = Leim) die Pfeiler sind.  Im Gehirn sind zehnmal mehr Gliazellen als Neurone (Nervenzelle) vorhanden. Die Aufgabe der Gliazellen ist es, eine Leitstruktur für die Neurone zulegen, damit sie zu ihrem Bestimmungsort gelangen. Wenn die Gliazellen fehlen, gelangen die Neurone nicht an ihren Bestimmungsort, und das kann schlimme Folgen haben, zum Beispiel: Bewegungsstörungen. Das Problem kann entstehen wenn die Neurone im Gehirn nicht an den Gliazellen entlang gleiten können. Aber „manchmal“ vergessen auch Neurone von der Leitstruktur (Leiter) abzusteigen. Dies führt zu einem Stau, und kann Krankheiten wie zum Beispiel Schizophrenie und Epilepsie auslösen.

Es gibt zwei Gliatypen, die einen haben die Aufgabe, tote Neurone im Gehirn zu entfernen. Wenn uns Neurone durch Alter, Krankheit und Verletzungen abkommen, werden sie von den Gilazellen (Stützzellen) umgeben, geschluckt und verdaut. Während die andere Art von Gliazellen das Gehirn reinigen und pflegen, in dem sie gesunde Neurone mit Nahrung versorgen, indem sich fettreiche Hüllen um viele Neurone bilden, die dann als elektrische Isolierung dient. Gliazellen spielen also eine sehr wichtige Rolle im Gehirn. Sie halten das System zusammen, versorgen die Neuronen mit Nährstoffen und bilden die Myelinscheiden. Das Gehirn ist das sauberste Organ des menschlichen Körpers

Albert Einstein (1879 – 1955) war einer der klügsten Wissenschaftler aller Zeiten. Ein Pathologe der die Autopsie durchgeführt hat, bewahrte das Gehirn für wissenschaftliche Forschungen auf. Fast 30 Jahre nach dem Tod von Einstein, haben zwei Forscher Untersuchungen an Einsteins Gehirn durchgeführt, und festgestellt, dass 73% mehr Gliazellen pro Neurone in der linken Hemisphäre (Gehirnhälfte) waren. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass die hohe Anzahl der Gliazellen für Einstein seine Intelligenz verantwortlich sein könnte. Als das 1985 veröffentlicht wurde, unter dem Titel „Das Gehirn eines Wissenschaftler: Albert Einstein“, lies die Kritik nicht lange auf sich warten, und trat auf großen Widerstand. Im Verlauf des Streites stellte sich heraus, dass die Familie Einstein gar nicht die Erlaubnis gegeben hat, Einsteins Gehirn zu entnehmen, aufzubewahren oder zu untersuchen. Das war für die zwei Wissenschaftler, und besonders den  Arzt der die Autopsie ausübte sehr peinlich.

Das Gehirn verfügt annährend schätzungsweise um die 100 Milliarden Neurone (Gehirnzellen). Neurone können nur gezählt werden, indem man Schnitte vom Hirngewebe mikrokosmisch untersucht, doch es ist allein technisch nicht möglich die Neurone zu zählen, ohne welche zu übersehen. Um eine ungefähre Vorstellung der Neurone zu bekommen, bietet sich der Amazonasdschungel. Der Amazonaswald erstreckt sich über ein Fläche von 4.300.000 Quadratkilometer, und enthält etwa 100 Milliarden Bäume, also soviel Bäume, wie wir schätzungsweise Nervenzellen im Gehirn haben. Aber die Rechnung ist noch nicht zu Ende. Wir können sagen, das es im Gehirn so viele Nervenverbindungen gibt (100 Billionen), wie Blätter im Amazonasdschungel. Sich die chemische und elektrische Aktivität im globalen Maßstab vorzustellen, ist praktisch unmöglich

Neurone sind die Grundbausteine des Gehirns, und des gesamten Nervensystems. Die Aufgabe der Neurone ist es, Informationen an andere Neurone weiterzuleiten. Ein einziges Neuron kann pro Sekunde bis zu 1000 Impulse abfeuern, und kann sich mit 10000 anderen Neuronen verbinden. Der Dendrit (griech.: Baum ; Dendrite sind Fasern die von der Nervenzelle ausgehen) nimmt die Information entgegen, er dient als Empfang von anderen Neuronen, verarbeitet sie im Zellkörper und schickt sie über das Axon weiter an das andere Zielneuronen. Sollte ein Dendrit absterben, ist keine Kommunikation unter den Neuronen möglich, und wir sprechen von der Alzheimerischen Krankheit. Das Axonpotionial (Nervenimpulse aussenden), dass das Axon fortpflanzt, entsteht an der Stelle, an der die Nervenfasern den Zellkörper verlassen. Je nach Situation können die Axone eine Geschwindigkeit von 400 km/h erreichen. Myelinscheiden (siehe Zeichnung) können die Impulsgeschwindigkeit von Axone um bis zu 100-fach erhöhen. Axone sind selbst unter dem Mikroskop schwerer zu erkennen, als Dendrite, da sie viel dünner sind. Jede Endigung wie das synaptischen Endköpfchen bildet eine Verbindungsstelle zu anderen Zellen, solche Nahtstellen nennt man Synapse (griech.: Vereinigung). Die Synapsen sind also die funktionale Verbindung, die Informationsübertragung zwischen den Neuronen ermöglichen. Wenn das Axon an der Synapse angelangt ist, werden Neurotransmitter ausgeschüttet, die den synaptischen Spalt überqueren.

Der synaptische Spalt ist 20 Nanometer (ein Nanometer entspricht einmilliardstel Meter) groß, und befindet sich zwischen einer Synapse und einem Dendrit. Durch diesen synaptischen Spalt, werden die Informationen von einem zum anderen Neuron übertragen.

 

 

Die zwölf Nervenbahnen

 

Nummer   N _ Nervus

 Aufgaben s - sensorisch

m - motorisch 

 Ursprung  oder Endung im

Gehirn

 I.  N. olfactoris  (s) Geruch  Großhirnhemisphären
 II.  N.opticus  (s) Sehen  Thalamus
 III.  N. oculomotorius  (m) Augenbewegung  Mittelhirn
 IV.  N. trochlearis  (m) Augenbewegung  Mittelhirn
 V.  N. trigeminus  (m) Kau- und Mundbondenmuskelatur  Mittelhirn und Pons
 VI.  N. abducens  (m) Augenbewegung  Medulla
 VII.  N. facialis  (m) Gesichtsmuskelatur  Medulla
 VIII.  N. vestibuloocochlearis  (s) Hören                     (s) Gleichgewicht  Medulla
 IX.  N.glossopharyngneus  (s,m) Zunge und Schlund  Medulla
 X.  N.  vagus  (s,m) Herz, Blutgefäße und Eingewebe  Medulla
 XI.  N. accessorius  (m) Halsmuskelatur und Eingeweide  Medulla
 XII:  N. hypoglossus  (m) Zungenmuskelatur  Medulla

Das periphere Nervensystem besteht aus der Gesamtheit der vom Gehirn und Rückenmark abgehender Nerven, die man aus der Tabelle entnehmen kann. Sie leiten Informationen von und zum zentralen Nervensystem. Vom Hirnstamm gehen die echten Hirnnerven III bis XII (siehe Tabelle) ab. Das zentrale Nervensystem schickt einerseits Befehle vom Gehirn an Organe und Muskeln, anderseits auch Sinnesinformationen in gegenseitiger Richtung. Ein Beispiel: “Man berührt mit der Hand eine heiße Herdplatte. Die Nerven in den Fingern merken, dass die Temperatur stark zunimmt, und schicken diese Informationen via an das periphere Nervensystem und dem Rückenmark an das Gehirn. Das Gehirn reagiert, indem es Befehle zurück durch das somatische Nervensystem an die Hand- und Armmuskeln schickt. Daraufhin wird die Hand von der Herdplatte entfernt. Das alles spielt sich in Sekundenbruchteile ab.” 

Zu welch einer großen Leistung unser Gehirn noch fähig ist, zeigen die folgenden Sätze:

"Ncah enier Sutide der Cmabirdge Uinertvisy ist es eagl, in wlehcer Rehenifloge Bctuhsabaen in eneim Wrot sheten, Hucaptshae, der esrte und ltzete snid an der rhcitgien Setlle. Die rsetclhien Bshcuteban kenönn ttoal druchenianedr sien, und man knan es tortzedm onhe Poreblme lseen, weil das Gherin nhcit jdeen Bcuhstbaen enizlen leist, snodren das Wort als gnazes.

Ein anderes gutes Beispiel dass das Gehirn ganze Worte liest, sind auch die Werbeplakate von Radio Antenne. Als ich an einer Bushaltestelle stand, und die Plakate das erste Mal gesehen habe, lese ich im ersten Moment in großen Buchstaben das Wort „Miststück“, erst beim zweiten Blick fällt mir auf, das da „Mixstück“ steht. Auf einem anderen Plakat lese ich im ersten Moment „Liebesdienst“ aber in Wirklichkeit steht da „Liedesdienst“.